Das bereits um 1830 kartierte Fachwerkaus »Haus Lütz« am Dattenfelder Platz wurde vom Bürger- und Verschönerungsverein gekauft und kernsaniert. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten wurden weitestgehend in Eigenleistung der aktiven Mitglieder, unterstützt durch Fachleute, ausgeführt. Auch im Innenbereich war nach der Komplettentkernung nahezu alles neu herzustellen: Böden, Treppen, Elektrik, Zu- und Abwasser, Sanitär, Heizung, Türen sowie eine leider ebenso nötige umfangreiche Isolierung des Fundaments.  Nach fast vierjähriger Restaurationszeit und der Investition erheblicher Finanzmittel konnte das Haus im Jahr 2005 fertiggestellt und seiner Wohnnutzung zugeführt werden. Ein herzlicher Dank gilt allen Helfern, ob Vorstandsmitgliedern, Handwerkern oder Ideengebern und Sponsoren für die Realisierung dieses Schmuckstücks in der Ortsmitte.

Update 2020: Nach 15 Jahren ist nun ein neuer Anstrich für die Fassade fällig. Die Holzbalken sehen durstig aus. Gelegen kommt unserem Verein, dass unsere Gemeinde ein Fassadenförderprogramm aufgelegt hat. Die denkmalrechtliche Erlaubnis ist erteilt und ein Antrag auf Förderung aus dem Fassadenprogramm unserer Gemeinde wurde gestellt. Sobald die Bewilligung vorliegt, können wir starten und eine Fachfirma mit der Arbeit beauftragen. Als Verein hoffen wir natürlich, dass viele Bürger die Gelegenheit ergreifen und das Fassadenprogramm zur Verschönerung Ihrer Häuser nutzen werden!

Die Mühle ist eine der zahlreichen, früher am Sieg-Fluss gelegenen Wassermühlen mit einem unterschlächtigen Mühlrad, von denen leider nur wenige erhalten sind. Sie liegt nahe beim Wasserfall und ist mit diesem durch einen Mühlengraben verbunden. Einst nur durch eine Furt erreichbar, gelangt man heute über die Brücke nach Übersetzig dorthin. Erste Hinweise auf einen »alten Müller aus Übersetzig« entstammen einem Eintrag im Dattenfelder Kirchenbuch aus dem Jahre 1648, so dass man vermutlich von einer Entstehung der Mühle im frühen 17. Jahrhundert ausgehen kann. Sie war bis in die dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts in Betrieb.

Als Eigentümer im letzten Jahrhundert galten seit 1895 der Ackerer Joest und der Müller Jacobs in Übersetzig. Der Besitz wechselte im Jahr 1919 zu einem Generaldirektor Wilhelm Petersen in Niederscheiden, kurz darauf zu einem Fabrikbesitzer Clemens August Hegeling in Eitorf und 1925 zum Kreis Waldbröl. Im Zuge der Planung eines Stromerzeugungsprojektes an der Sieg kam das Anwesen 1942 in den Besitz des Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerkes. Bis nach 1945 war die Einrichtung der Mühle erhalten, wurde dann später aber verschrottet und abtransportiert.
    
1975 wurde die Mühle durch den Bürgerverein Dattenfeld vom RWE erworben und in den Jahren 1977-79 grundrenoviert. Seitdem drehte sich das Mühlrad in Übersetzig wieder Tag und Nacht, wenngleich auch schon lange nicht mehr gemahlen wurde. Zehn Jahre später fanden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen im Dachbereich statt. 1989 erhielt das Gebäude die Denkmalplakette des Landes Nordrhein-Westfalen. Während kleinere Instandsetzungsarbeiten in kürzeren Zeitabständen nötig wurden, entschloss sich der Bürgerverein im Jahr 2004 zu einer aufwendigen Sanierung des mittlerweile in die Jahre gekommenen und kaum mehr lauffähig gewordenen Mühlrades sowie der entsprechenden Wehranlagen. Die damit verbundene Anschaffung eines neuen Mühlrades aus Stahl und die Überarbeitung der Mühlengrabenanlage konnte im Herbst 2005 fertiggestellt werden. Renovierungsmaßnahmen im Innenbereich der zu Wohnzwecken vermieteten Mühle sowie des anliegenden Grundstücks schlossen sich an, da der langjährige Mieter, der aufgrund seiner zahlreichen Gänseschar auch »Gänse-Klaus« genannt wurde, im Herbst 2005 verstorben ist. Ein neuer Mieter ist jedoch bereits gefunden, welcher das Liebhaberobjekt Anfang Februar 2006 beziehen wird.

Zum ersten Mal konnte das neue Rad am 16. September 2005 seine durch das Siegwasser angetriebenen Runden drehen. Die vorläufige Fertigstellung der umfangreichen Renovierungsarbeiten war mit Erstellung des Steggeländers sowie Einsetzung neuer Basaltpfosten und Pflege der Außenanlagen erreicht. Aufgrund der gestiegenen Wasserlage der Sieg bleiben kleiner Maßnahmen für das Frühjahr 2006 vorbehalten. Ebenso ist eine ständige Pflege und Wartung der Anlage geboten. Der Bürgerverein freute sich jedoch, die Sehenswürdigkeit der alten Mühle zum Ende des Jahres 2005 wieder hergestellt zu haben.   

Eine kleine Einweihungs- und Präsentationsveranstaltung fand am 17.11.2005 bei leider sehr regnerischem Wetter an der Mühle statt. Hierzu fanden sich Windecks Bürgermeister, Herr Funke, Vertreter der beteiligten Ämter und der lokalen Presse sowie Mitglieder des Bürgervereins ein. Ein kleiner geschichtlicher Rückblick und die Darstellung der Renovierungsschritte wurden vor Ort sowie anschließend anhand einer Bilderreportage im Sportlerheim des FC. Germania Dattenfeld dargestellt. Hierzu ein herzlicher Dank an die “Germania”, die uns ihre Räumlichkeiten kurzfristig wegen der schlechten Witterung zur Verfügung stellte.

Update 2020: Es war schon längere Zeit geplant, das Erscheinungsbild rund um die Mühle zu verbessern. Es hat etliche Arbeitseinsätze und einige Container-Mulden gekostet, die zahlreichen Hinterlassenschaften wie Geräteschuppen, Fischteiche eines früheren Mieters zurückzubauen und zu entsorgen. Jetzt arbeitet eine Fachfirma an der Gestaltung des Grundstücks. Es ist vorgesehen, einen Teil zur Nutzung seitens unseres Mieters abzutrennen und einen Pkw-Stellplatz einzurichten. Der andere Teil soll als eine Wildblumenwiese gestaltet werden. Hoffentlich hält sich mit diesen Maßnahmen der Pflegeaufwand in den kommenden Jahren in Grenzen. In ein paar Wochen wird das Erscheinungsbild an der Mühle bestimmt ansprechend sein.